English translation: phm-preface
Paulus Hector Mairs deutsche Vorrede zu seinem Kompendium [Wiener Codex foll. 6r-14v, Dresdener Codex 2-30]; die Transkription orientiert sich an der Orthographie des Wiener Codex. Der Dresdener Text ist abgesehen von einer Auslassung bis auf triviale Abweichungen wörtlich identisch mit dem Wiener Text, benutzt aber konsequent eine andere Orthographie. Bei der Auslassung handelt es sich um die Erwähnung der Catilinarischen Verschwörung auf foll. 7r-7v.
Vorred in das Fechtbuch
[6r] Vorred.
Es were nur recht und billich, und hette mich auch für gut und ratsam angesehsen, Das Ich dises ritterliche Eerenbuch, Dieweil sich jede kunst bey allen verstendigen, mit gutem grundt selbst vertheidigen und versprechen kan, on alle vorred, von mir aussgeen lassen solte. Dieweil ich aber merck, sihe und briefe, das dise manliche kunst des fechten, wie ander künsten mer, so dem geliebten vatterland, als für nutzliche und eerliche, den menschen durch die gelerten geprisen, und zu lernen furgestalt sein, von denjhenigen, so aus faulkait und hinlessigkait, der gutten tugenden und kunsten nicht achten, auch dieselben zu lernen kain liebe noch naigung, nicht allain nit tragen, sondern dieselben vilmer aus unwissender frechen, faulen leichtvertigkait, mit verachtlichen schmachworten, besudeln, und belegen (wie ich dann die lange zeit, als ich dises Eerenwerck zusamen geordnet, selbst erfahren, und solches offtermalen mit verdruss hab horen mussen) Derhalben ich wider meinen willen verursacht und bewegt worden, das ich der Edlen ritterlichen kunst des fechtens, und allen gelibten Eerlichen vom adel und sonst, so sich der manlichen kunst, dem Eerliebenden vatterland zu eeren, nutz und wolfart gebrauchen, ein klaine vorred und vertheidigung vorher hab setzen und ordnen wollen. Daran mich auch neben anderer muse und arbait, so ich auf dises werck gelegt, der unkost gar nicht beschauen soll, Ongezweiffelter hoffnung, das dise vorredt, dem leser zu gutem verstandigen bericht reichen und gedeihen werde.
Es haben sich die alten und neuen Griechischen, Lateinischen und Teutschen historici, ob dem ritterspil des fechtens, in etlichen puncten und articulen, menlich aus mass grund und ursachen, auch zu welcher zeit, in was land und gelegenhait, und auch durch wen, sie anfanglich iren ursprung entpfangen, und hergeflossen sey, seer vast bemuehet, aber in der ursach und jartzal, auch ortt und gelegenhait, sie alle cast uberain stimmend, und zugleich bekommen, das dise ritterliche kunst des fechtens, der jugent von hohen und nidern standen, zu Eeren, zucht und anraitzung gutter manlicher tugend, auch zu schutz und erhaltung des vatterlands, sambt aller redlichkait, im anfang gefundiert, auch die zu lernen fürgenomen worden sey. Noch werden sie allain in dem, welcher der erst erfinder diser kunst zu benennen were ettwas misshellig und ungleicher meinung befunden.
Und wiewol etlich der gelerten sagen, das dise kunst des ritterspils, wie andere künsten mer, unn die menschen zukomen, seinen einfluss, begird ud lust, von oben herab, das ist von Gott und himlischer inflyentz des Gestirns haben muess, malchs dann auch wol zu glauben, Hineben sagen ainsstails, das Polux, welchen die Römer geeret haben, ein anfenger diser Eerlichen kunst gewesen sey. Andere wollen solchen erfindung und eer, dem Mercurio zuaignen. Es werden aber beide antzeignung aus der ursach, das nicht befunden wirt, was nutz und frucht sie in diser kunst geschaft, auch welche herren sie zu schueler gehabt, die kunst von inen gelernet und hinder inen verlassen haben, etwas tunckel und unlerhafftig befunden.
Aber der merentail derselben Historiographi, sagen und zeugen, das Probas, welcher berumbter fechter und lermaister Teseii des kunigs zu Athen in Griechenland in welchem raich die ritterliche kunst im anfang, und lange zeit hernach, vest geplüt hat, gewesen ist, der erst erfinder und aufrichter diser kunst gewesen sey. Dan diser Probas die ritterliche übung dem künig Teseii mit so schönen grüntlichen argumenten dem künigreich und vatterland auch allem ordentlichen wesen und redlichkeit, sambt allem was zu erhaltung der freiheit des vatterlands dienet, als ain hoch nützliche artzney wider die unnützen hinlessige faige faulhaitt [6v] und andere liechtvertigkait, zu dem höchsten gebrisen und gelobet. Welches beelter kunig Teseus zu hertzen gefiert, und hat in bedenckung das dise ritterliche kunst und übung des fechtens zu fridlichen zeiten der jugent ein Eerliche und manliche ubung seye und aber in der not und geferlichkait dem vatterland zu eeren nutz und wolfart raichen und gedeihen mag, dem Probas glauben geben, und darauf selbs sambt etlichen der seinen vom hof des besten Adels, dise ritterliche kunst des fechtens zu lernen understanden, in welchem Probas hochbeflissen gewesen. Und hat sich also die Eerliche kunst des fechtens, ausz ursachen, das jeder dem vatterland, in der not zuhelffen dester künder und geschickter befunden wurd, dermassen so vast zugenomen. Das bemelter künig Teseus, etliche köstliche heuser zu der übung diser kunst, zu Athen und anderstwo in seinem Reich, nicht mit wenigen unkosten, reichlich gebauen hat. Welch dann ein anfang der lernung des fechtens in gemain gewesen ist. Es haben sich aber dise ding bey dem zehanden kunig der Athenienser Teseus genant, welcher nach der rechnung Ursperpensis*, dreissig jar geregiert, ungefärlich anno .1224. vor der geburt unsers heilands Jhesu Christi, sich zugetragen und verlauffen, und von dannenher dise kunst welche die künig fundiert, und noch vil von küniglichen und fürstlichen geschlecht und gebluet, dasselbig inen selbst zu einer Adelichen übung, dem vatterland zu Eeren nutz und notturfft gebrauchen, auch billich ein Adeliges ritterpil warhafftig genent werden mag.
Was aber für fleis und reichlicher unkosten von den alten, auf die ritterliche kunst des fechtens gelegt, auch mit was ernst, und eerlichem ansehen die übung gehalten worden, zudem was für hohe personen sich diser kunst zu lernen underfangen, und das auch dise kunst allen landen und künigreichen zu zu gutem gewirckt haben, will ich auch erzelen und beschreiben.
Nachdem die menschliche Natur der plüende jugend nicht ruwen, odere feiren kan unnd aber dise ritterliche übung als ain manliche tugend, nicht allain in Grecia, sondern in aller Welt, grosslich gelobt, und in hohen eeren gehalten ward, So wurden in den Landen Grecie, und andern orten mere und besonders in der Landschaft Boecia, von dem starcken und weitberumbten fechtmeister Cercioni, plätz und ort, darauf man fechten, ringen, kampggen, und andere ritterspil üben solt, erwelt und gefreiet, die den namen Palestra von im empfangen, und dass die Lateiner noch zunennen im gebrauch haben. Denen haben nachgevolget die gewaltigen stet, Als Athen, Argis, Sparta, Corinthon, und andere Volcker mer, die ich umb geliebter kurtze willen zubeschreiben underlassen will. Nachdem aber die ritterliche kunst in Italia eingetretten, sind von den Römern gar künstliche grosse heuser, mit unseglichen kosten, wirklich erbauet, und Theatrum, das ist Schauheuser genant worden, under welchen verbauungen, der römisch Consul Staurus, welcher ein sollichen künstlichen Theatrum, der auff dreihundert und sechtzig marmolstainen seulen stunde, und hundert bar fechter darinnen fechten mochten, dem Got Jovis zu eeren erbauett, den preis erlanget hat. In welchen schauheusern dann die fechtmaister zu bequemlicher zeit, und sonderlich an den festtagen, darauff dann sollche übung des ritterspils, den Göttern zu eeren gestifftet war, zusamen kamen, und alda in übung des fechtens, ringens, lauffens, baides zu ross und fuss, hielten. Es wurde auch der übung des fechtens mit so einer eerlich ansehlichen züchtigen ordnung zugeschen, das sessiones, wohin jeder dem ritterspil zugesehen, namlich nach dem eer geadelt, oder in des rats ämbteren gewesen, sitzen solt, gemacht und geordnet wurden. Dann das römisch volck disen ritterspil dermasen geliebt und das zulernen und zubesuchen, so hochbeflissen gewesen, das sie ettwan mit so grosser antzal inn die Theatrum und schaufhauser zusamen kamen, das die bemelte geben unangesehen das sie [7r] von kunst und sterck so fleissig gemacht solchen lust des volcks nicht haben ertragen mugenn, und wie Livius schreibt, das zu Fidena ein solch haus von wegen des grossen lasts, ernider gang zu boden gefallen, und ob zwaitausent menschen erschlagen hab.* Es werden aber noch heuttigen tags an vil orten solche antzaignung der vergangene und zerfalne scheuhauser in Griechen, Italia, und Lombardia, vil gesehen, und insonders zu Rom und Diettrichs Bern noch heuttigentags gute antzaignung von sich geben.
Zuvor ist gehört, Wie das dise ritterliche kunst der manlichkait, von den gelert verstendigen, auch von den künigen und fürsten, als vorsteer der landen und künigreichen, selbs herfürgebrachtt und fundiert worden sey, welchs dann aus ursachen das Land und leut, witwen und waisen bey friden, ruw, und freihaiten beleiben, und von den Tyrannen beschützt und errettet werden mugen, beschehen ist. Hat aber solchs seinen volkommen ausgang fruchtbarlich haben sollen, So habenn die höchsten häubten, als künig, fürste, Consules und Senatores, dise ritterliche kunst selbs für die hand nemen, lernen, und in das werck bringen, und damit also under anderen iren underthanen, ein Exempel der anraitzung von sich geben muessen, Und weren in disem fall der hohen potentaten, als kaiser, künig, färsten, und herren, seer vil zu benennen, welchs ich, auff das der guthertzig Leser nicht zuvil beschwert werde, und insonders der Griechen, zumelden underlassen, (aber allain die namhafftigsten Römer, zum zeugknus der sach, zu dem kürtzesten einfieren, und beschreiben will.
Romulus der erst stiffter und gesatzgeber der stat Rom, und künig daselbst, hat sich nach beschreibung Plutarchi, durch sein sterck, geschwindigkait und kunst des fechtens, im strait wider die Fidenates, so loblich und redlich gehalten, das die feind geschlagen, und dadurch dem römischen namen grosses lob, nutz und eer widerfaren ist.
Das aber die werden Römer ir vertrauen, hoffnung und zuflucht in die ritterlichen kunst dess fechtens, ja auch in der zeit der höchsten not gesetzt haben, bezeugt Julius Cesar selb, auch Crispus Palustinus*, und schier die gantz schar der Scribenten.
Bemelter Julius Cesar schreibt, als er seinen schnellen zug auf Rom furgenommen, das dem Pompeio so notig von Rom zu fliehen, auch so furchtsam gewesen, das Er die maister der ritterlichen kunst des fechtens, sambt irer schul discipel und geschlechter in die vil beruefft, auffgemanet, und zu seinem beschutz, mit im hinweg gefuert hab. Mit herllichem stuck pompaiens vermainet, ime zwen nütz geschaffet haben, Erstlich, das er mit sollichen ritterlich kunst, erfarene tapffere personen bey ime behalten, und damit desterbass benarrt wurde, fur das ander, das dem Julio seinem feind, sein sterck und hilff geringert, zerbrochen und entzogen wurde.
Dessgleichen schreibt der römisch senatore Palustinus in der römischen aufrur und rottierung Catalini auch, das der hochberuembt fürst aller Oratores Cicero, diser zeit römischer Burgermaister und erhalter der stat Rom, Als im von dem gantzen senat der stat Rom, auff das die stat von der frechen Rottierung Catalini nicht verderblichen schaden empfinge, die gantz bürde des romischen gemainen nutz auferlegt worden, Welcher under anderen waisslichen furschungen geordert hat, namlich, das alle tapffer und redliche maister des schwerts, und derselben zugethanen geschlechter oder discipel, welliche in allen gewherenn mit allem vortail dieselben zugebrauchen gelert, underwisen, und geubt gewesen, nicht allain in der stat Rom, sonde zu Capua und allen andern stetten in Italian die sich dann der römischen freihait gebrauchen, zusamen beruffen, und denselben in solcher der stat Rom [7v] höchster not, das allersorgklichest ambt, als die nacht schiltwacht, durch welliche alle rottirung leichtlich abgetriben werden mag, statlich beholfen hat, wellicher ratschlag dan werden Römern in diser und anderen dergleichen verderblichen auffruern, wol verschlossen hab, derhalben die Edlen Römer dise ritterliche kunst auff das sie derselben in der zeit furfallender nott gemessen mochten, je und allwegen hohen eeren gehalten, dadurch dann ir macht, gwalt und herrlichkait, taglich zugenomen.
Julius der erst römisch kaiser, hat seines leibs guardia, so geboren Teutschen und beruembte fechter, davon auch uber vierhundert gewesen, seinen Leib allain, und sonst niemand anders vertrauen wollen, und zu Rom auff dem platz Marcio selbs gefochten, auch etliche Clainat unnd gewinnet er den fechtern kurtzlich vor seinem tod auffgeworffen. Deszgleichen hat auch Augustus der kaiser mit grossem lust selbs gethan. Die fechter angericht, dartzuo geholffen unnd zugesehen. Welchem dann Tiberius der dritt römisch kaiser in liebe der ritterlichen kunst reichlich nachgevolget hat, welches alles Suetonius Tranquillus* und andere mer inn iren beschreibungen melden.
Die römer hetten ein gewonhait das sie in gaistlichen sachen die Götter mit diser übung des Ritterspils auf gewonlichen festtagen vereereten. Im Monat Martio haben sie der Palladi als ainer Göttin des kriegs ein grosz fest nemlich fünff taglang darunder drey tag mit fechten volbracht wurden gantz eerlich gehalten. In welchen dreien tagen was ein besonderer haubtman verordnet, der die Jugent zu erhaltung der manlichen redlichkeit, im fechten mit allen wheren zwaymal im tag zumorgens und abends, underweisen solt. Als die leicht Bruti und sein begrabung begangen werden sollt haben seine zwen süne Marcus unnd Decius, den fechtern gewinneter unnd Clainater darumb zu fechten raichlich verordnet. Desselben gleichen als Probus der kaiser wider die Teutschen den sig erlangt unnd triumphiert, hat er den Göttern zu eeren neben anderen dreihundert bar fechter vor der gemaind fechten lassen.
Gleichfals Dominicanus etwann bey der nacht und Gordianus auff ein Zeit fünffhundert bar fechter, unnd hernach kaiser Philippus der Arabier, in einem schauspiel dem römischen volck und seinem Triumph zu eeren Tausent bar fechter auff einen tag hat fechten lassen*. Deren Exempel unnd geschichten, weren noch vil zu erzelen, aber mich bedünckt das deszmals zu einer antzaigung genug sey.
Es hat aber im anfang und zu diser zeit ein anderer meinung in dem fechten gehabt, und nach dem ein jeder verstandiger fechter selbs ermessen knn, so haben die künstliche stück und verborgene griff, tritt und straich, im anfang nicht wie jetzund, herfür gethan worden mugen, aber mit der zeit, als sich die gelerten, die ich hernach benennen will, auch die künig, fürsten unnd herren, sich der ritterlichen übung angenomen, alda seind die besten künstlichsten stück und vortail, damit der mann in allem thun und fällen der not, gewunnen werden möcht, durch iren fleis herfürkomen, und hat solches so lang geweret, das sie zuletzt in zettel oder büchern, mit bossen und schrifften, gebracht worden sein, als man dann bey den alten, so die kunst geliebt, noch heutigs tags in der erfarung sihet.
[8r] Zudem haben die alten, und insonders die Griechen, ein solchen lust und liebe zu der ritterlichen übung gehabt, das sie sich etlich tag zuvor, eemalen sie haben fechten wollen, etlicher schleckhaftiger speis und getranck, auch von dem wollust der weiber, sambt allem was den leib schwechet, und schweren athem machet, enthalten, und sich der speis, als flaisch und anders, so den leib sterckt, gebraucht. Derhalben die gelerten Medici, und insonder der weitberuembt Galenus*, mermalen davon kunstlich disputiert haben, ob der abpruch und abstinentz, oder die übung des fechtens, dem leben das menschens nutzer seie. Der hailig Paulus meldet solchs Exempelsz wais auch in seiner Epistel* da er sagt, ir sehent das sich alle die, welche umb ein zergengkliche Eer unnd Clainat, fechten und streitten wollen, sich von allem wollust enthalten, als wolt er sagen, warumb nit ir als fromme Christen auch, die nit umb ein irdisch, sonder umb ein himmlische eer in diser welt streitten. /. Und haben derhalben alle liebhaber diser ritterlichen kunst, wol zugedencken, das es diser zeit nicht wolle truncken, und onbeschaiden, sonder nüchtern, geschickte, unnd gantz künstliche fechter geben hatt. Man findet auch selten in schrifften, das bey den uralten aus neid und hasz, sonder aus lieb unnd kunst, gefochten worden seig, als laider zu unser zeit viel beschihet. Wann die alten sich gekastigiret, und also den tag des fechtens erwartet haben, da hat man dann die fechter mit iren gewhören darinnen sie haben fechten sollen gantz eerlich auff wägen zu dem fechtplatz oder Theatrum, gefüert, und inen die gewinneter unnd Clainaten fein abgemalt Conterfect vorher getragen, auch solchs am markt zuvor angeschlagen, dem gemainen mann solchs damit zu wissen gethan. Disen gebrauch geben die historischreiber dem Terencio Lucano, welcher drey tag nacheinander allweg dreissig bar fechter auf dem platz zu fechten gehalten, mit grossem lob zu, und wann dann die fechter, maister und jünger auff den fechtplatz komen, haben sie dann die gewehren (.wie dann noch in gebrauch ist.) nach ordnung nidergelegt, alsz dann saind aller fechter namen auff zedelen von papir geschriben worden und darnach das losz gantz ongefarlich mit höchstem flais gehalten, uind welche zwen dann mit dem losz herausz komen sein, habend dann umb die klainat, gantz künstlich und eerlich fechten müessen. In dem haben die fechter ieder sein Gott, ainer den Herculem, der andere den Mercurium, die anderen Pollucem unnd Castorem, und also furtan, mit höchstem fleis angeruffen unnd gebetten, das iren gutte künstliche, und nicht onbeschaiden, die der kunst nit wol erfaren, fechter, in losz zugeschickt und beschert werden solt. Welchs dann alles ain antzaignung von sich gibt, das die alten mer durch kunst, und von ritterlicher zucht und eeren, dann umb andrer sachen wegen, gefochten haben, umb dessen willen den nachkomenden fechtern und der ritterlich kunst zu eeren, die fechtschulen wie die gehalten worden, and die spatzierhäuser und säl der reichen contrafectisch abgemalt, und wer die gehalten, und den preis erlangt, fein beschreiben wordenn seind, under welchen der Libertus des kaisers Neronis, welcher zu Ancio an dem grossen kaiserlichen pallast und spatzierhaus, die fechtschulen und fechter, gar artlich und zierlich, hat abconterfecten lassen, den preisz behalten.
So haben sich auch die gelerten philosophi von diser rittrerlich kunst zu schreiben, und dieselben selbs zu lernen, gar nicht geschemet, under denen Pithagoras, den man für ein gutten fechter gehabt hat, der erst gewesen sein soll, dann er an dem fest der XLVIII. Olympiadis, mitt seiner künstlichen fechten, den preis erlangt hat, deszgleichen vil andere treffliche philosophi mer, on not alle zumelden, gethan haben. Marcus Tullius Cicero der römisch bürgermaister unnd etwan verwalter des gantzen römischen reichs, scheibt von dem lob des fechtens also. [T. q. folio.125.] Ich achte unnd setze gentzlich, das niemand und gar kainer, in die zal der gelerten wolredner gerechnet werden soll, welcher nicht in allen künsten, die den rittermessigen zugehören, abgericht [8v] unnd deren erfaren seind. Unnd ob wirs schon under der red die nit gebrauchen, noch sicht man uns solchs an, ob wir in ritterlich spilen geübt sein oder nicht, dann die beweglichkait und die geberden des leibs, sich mit der beweglichkait der stimm, in fröhlich oder cläglich sache, concordieren unnd vergleichen unnd solches dem zuhörer vil dester annemlicher scheinet. Welches der hochgelert redner Quintilianus bestettigt unnd sagt das die personen so des ritterspils des fechtens sich gebrauchen zu loben unnd gar nicht zu verachten seinen unnd setzt dessen ursach das dieselben zu der kunst der wolredenhait der beweglichkait halben ein grossen vortail unnd fürdernus haben. Anacharsis* der zu der zeit Cresii des künigs in Lidia der zeit als Rom 194 jar gestannden was gelebt hat schreiben das in grosz verwundere dieweil die Griechen so strefflich richter seien unnd darneben die fechter so einander beschedigen nit plätzen, heusern, gewinneter, clainater, und hochstem lob, so herzlich und wol hallten als wolte er sagen die Griechen halten gute recht, unnd geben jedem was sich gebürt, baide disem das lob, jenem die straff /. Dergleichen sprüch so dem fechten zu eeren, fürderlich seind, weren noch vil zu beschreiben, bedünckt mich aus ursachen das dem lesterer diser kunst nimmer gnüegsam beschicht auf diszmals in disem fall gnug sein /.
Aber eemalen unnd ich von dem letzten stück, das ist von dem nutz des ritterspils etwas sage, kan ich mich aus ursachen, das der kampff als ein ernstliche zierd des fechtens, wiewol von dem kampff in disem buch aus wichtigen ursachen, wenig begriffen, mit nichten enthalten, sonder von demselben ein wenig, unnd das auf das kürtzest zumelden, mich underfahen.
Der hochgelert doctor Johannes Aventinus* zeuget in seinem ersten buch seiner Chronica, so er von dem herkomen des altloblichen haus zu Baiern gemacht hat, das zu der zeit Jacobs des patriarchen in Teutschlanden, ein kunig Gampar oder Kempffer, aber sächsisch, welche sprach der Teutschen zungen am enlichsten zugemessen wirt, der kunig Gemper genant wird, davon das wort kampff seinen ursprung habe, welches die alten, als Homerus, Orpheus, Ariostiphus, Diodorus, Siculus, und Strabo neben vil anderen mer, clärlich bezeugen. Diser Gampar hat mit seinen Teutschen das gantz Asiam bekriegt, und das mit seinen ernstlichen namen erfüllet. Daher der nam des kampff oder kempffer als ainer ernstliche hanndlung seinnen ursprung haben soll. Wer aber sich des kampfs zu dem ersten gebraucht, sagt der vorgemelter Aventinus, das ja Hercules der sun Osirs des kunigs der Egiptiern, aus der Isidis die genant wirt Ceres seinen gemahl erboren, den kampff in Teutschlannden, erstlich gebracht habe. Es seind auch ettlich die sagenn, das lang vor dem Troianischen krieg In Arcadia von einem Landfürsten Licaon genant, der kampff gehalten worden sey. Damit aber der guthertzig Leser inn diser rechnung nit irr, oder zweiffelhafftig gemacht werde, soll er wissen, das diser Licaon lang nach dem künig kampffer und dem Herculis gelebt hatt.
Anno mundi 1484 vor der gepurt Christi unnseres Hailannds hat Hercules mit dem Antheo seinen kampff gehalten, in aus stercke von der Erden aufgehoben, und in mit umbgreiffung der waichen, krefftiglich ertruckt, unnd also ersteckt, dann er in sonst mit nichten gewinnen mocht /.
Eusebius schreibt das Athletes der erst künig der Corinther als dann Abbas Urspergensis* auch bezeuget, von der gepurt Christi unnsers hailands 1088 jar, durch sein sterck und geschicklichkait, das künigreich der Corinther mit fechten und kempffen überkomen, das 35 jar glücklich geregiert habe.
[9r] Pyrechmen der kempffer, hat den Degmemnum Etheum in ainem kampff überwunden, deszgleichen hat Pitacus Mitilonaus, den haubtman von Athen Phrynonem in ainem kampff erlegt. Hector ain sun des kunigs Priam, hat vor Troia mit Aiacem ainen kampff gehalten, und dem ritterlich angesiget. Alexander Magnus, hat mit Poro dem kunig von India, ainen waffenlich kampff gehalten, unnd den mit seiner geschicklichkait überwunden*.
Deszglaichen hat auch der kuniglich prophet David dem grossen kampffer und risen Goliath eerlich angesiget. [Lib i. Regnum.] Es hat auch Ancheor dem Turno nicht on sonder geschicklichkait im kamff abgelegen, unnd nachdem die ALbaneser all ir alt herkomen, herrlichkait und regiment an die römer gesetzet, unnd drey starck kempffer des Albanesischen geschlechts Cruciaten genant an drey die römer mit namen Horacii, zu dem kampff erwelet wurden, haben die Horacii auff der römer sitten mit sonderer geschicklichkait, die obhand genomen, die Cruciaten erlegt, und also das gantz Italien dardurch erobert. Es ist auch der Teutsch so den Valerium Corvinum zu dem kampff erfordert, ritterlich erschlagren worden. Manlius Torquatus hat auch ain Teuschen fürsten in dem kampff erlegtt, und im sain halszband abgezogen, damit in und dem gantz römischen namen, grosz eer eingelegt. Ich will geschweigen der kämpff so in Teutschlanden allenthalben vor alten zeitten fürgangen saind. Man findet in alten Teutschen geschrifften, das zu schwäbischn hall an dem Kochen und zu Würtzburg, besondere kampffrecht gehalten, auch vil kämpff alda gehalten worden sind. Deszglaichen hat zu münchen an der Yser, Seitz von Althaim unnd Diepolt Gesz anno .1370. zu rosz ainen ritterlich kampff gehalten, darinnen der Seitz von Althaim ritterlich obgesiget hat. Deszgelaichen hat Dieterich Hachsenacker mit dem Wigleo Marschalck zu Augspurg am Lech anno .1409. an dem Wainmarckt zu fusz in hemmeter hinder zwaien schilten, ritterlich gekempffet, inn welchem kampff der marschalck den hachsenacker tapffer erlegt hat. Es haben auch die kämpff in sondere recht unnd statuta in rechten, und daneben werden ire ordnung, wie die gehalten werden söllen, inn den statbüechern allenthalben beschriben, clar befunden, welches aber umb kürtz willen alhie zumelden, underlassen, und an anderen orten beschriben und auszgefüert werden soll.
So man aber zu der nutzung, wer und wolfart diser ritterlichen übung, sehen will, werden allerlay gute Exempel und zeugknussen darinnen befunden, dann woher komen alle runde, geuubte, nnd gehorsame kreigsleut, anders dann aus erfarung unnd haltung guter ordnung. Wer kan aber in Notsachen gute ordnung basz ausrichten, dann die ihenigen welchen die manlichkaitt angeboren, unnd dieselben mit bestendiger hertzhafftigkait zufurdern begeren, das werden dann eben die sein, so in manhait, zucht und redlichkait, andere underwaisen kunden. Haben dann dise redliche männer, bey den hohen potentaten unnd regimenten, dier künigreich, landen und statten, platz und gehör, so werden sie auch on zweiffel vil, die sich der manlichkait lieben und gebrauchen, zu discipel und schüler überkomen, und so dann in ainer stat, geschweig in ainer landschafft, diser personen, die das vatterland zu beschützen genaigt, unnd sich zu demselben mit ritterlicher übung geschickt zu machen understeen, an der antzal vil befunden werden. So musz ie warlichen gewisz ervolgen, das dieselben künigreich, land und stet, so schon an der gelegenhait und gemeuren, nicht so starck und vast erschainen, aber mit solch innwonern und bürgern, ingewont und besetzet werden, so vil dester vester. stercker unnd wherhafftiger gegen den feinden erschainen und befunden werden müessen. Das dann in nachvolgenden Exempeln unnd Geschichten, wol gesehen, unnd bezeugt werden soll.
Die manhait der Griechen und insonder der Lacedamonier, und bürger der weitberüembten stat [9v] Sparta, seind allen der historien verstendig, seer wol bekant. [Pluta: fol.75.] Dann ire ritterliche tugenden vor der stat Troia, und vil anderen orten mer, gesehen worden sein. Plutarchus in seiner Aphotegmata* schreibet vil lobs von irer manhait, und sagt, das dise spartaner den gebrauch gebabt haben, wann sie in den krieg wider ire feind auszgetzogen seind, so haben allwegen ire künig in dem ersten Glid vorher geen, unnd den feind mit manlichem gemüet, zu dem ersten angegriffen müessen, und seiner besten ritter ainer, ain Clainat als im Cron oder Krantz, so der künig zuvor in ainer fechtschuln gewonnen hett, fein zierlich hab vor im hertragen müessen, damit sie anzaigten, das ire künig mit manhait des gemüets versehen, und sonst geübte und redliche kriegsleut bey sich hatten. Derhalben sie sich auch dest manlicher und künstlicher auff der fechtschulen, umb die Clainater zu fechten, auff das sie dardurch vil eer erlangten, und in den kriegen zunechst bey dem künig mit eerlichem lob und küenhait vorher an die faind ziehen mochten, gehalten haben. Sie habenn auch die beste plätz, als Bolwerk, meuern und gräben, zuvilmalen verachtet, unnd aber dargegen die ritterliche manhait seer gelobt. Agis der ander künig der Lacedemonier, als er zu ainer zeit bey der stat Corintho fürzohe, und sahe das dieselb stat mit starcken langen mauernn und Bolwercken umbgeben was, sagt er, acg wer seind dise weiber, so den vesten platz inhaben und benomen, als wolt er sagen, das redliche waidliche leut, solcher starcken bevestigung nicht achten solten, sonder das die küenhait des hertzens, redlichkait des gemüets, und endlichait der faust, in der not zu loben, und aller bevestigung fürzusethen were. Es hat auch durch solche redlichkait diser künig Agis, das reich der spartaner fünffzig jar eerlich geregieret, und bestandig verlassen. [Apopht. fol.17.] Agesilaus der sechst künig der spartaner, auff ain zait befragetm warumb die stat sparta mit mauren und bolwercken, nit basz bewert, und so übel versehen were. Dem antwortet der künig und sprach, secht dise gewapnete, und in den ritterspilen wolerzogene bürger an. Dise seind der stat sparta Bolwerk und Mäuren, damit er gemeint hatt, das die manhait für alle bevestigung zu loben sey. Diser künig Agesilaus hat auch das reich der spartaner vierundviertzig jar mit eerlichen wafen erhalten und geregieret /.
Herodotus schreibet in seinem sibenden Buch Polymnia, wie das Xerxes der künig der persier medier, aus anmassung und anraitzung eines vertibnen Griechens Demarathus genant, ainen treffenlichen grossen krieg, mit ainer gar hohen antzal volcks zu rosz und fusz, als zuvor kaum erhört worden, auf wasser und zu land, wider die Griechen gefüeret hab, als aber der künig Xerxes die Grentzen der Griechen an ainer clausen Termopilen genant, mit seinem volck erlangt hatt, verordnet er die namhafftigsten und stercksten männer und haubtleut der persier mit grosser anzal dasselb ort, zu ainem eingang des lands Grecie zu erobern. Es hetten aber disz ort die Griechen mit dreihundert spartanischen bürgern zuvor besetzet, welche irer gewonhait nach, iren künig Leonides zu sich genomen, und also auf den faind mit allen begirden, im den eingang zuwheren, alda wartende, unnd darneben gutte wach und achtung mit aller riterlichen übung und anschlag auf die persier hetten. Als aber die persier an disz bemelt ort komen, haben sie so ainen ernstlichen und manlichen widerstand on der Griechischen besatzung befunden, das sie etlich und vil stürm und anlauff, unnd auch ain merckliche antzal, nemlich bis in zwantzigtausent darunder zwen kunig, drei fürsten unnd seer vil von dem persischen adel aus der legion der untödtlichen genant, sambt der bestenn kriegszleut darvon verloren haben. In dem der kunig seines unglücks wargenomen, unnd mit lautter stimme geschrien, O Jupiter, ich bin in dem betrogen worden, das ich gar zuvil, aber wenig guts geübter kriegsfolck, mit mir so ainen weitten weg auszgefüert hab, als wolt er [10r] sagen, es ligt der sig unnd victori, nicht an der menge und antzal des volcks, sonder an der ritterlichen manhait der krieger. Er hatt auch ainen aolchen grossen schaden von disen dreihundert personen an bemeltem ort erlitten, das in der krieg, den er wider die Greichen fürgenommen, zu vilmalen gerauen, und offtermalen daruber ersüfftzet hat. Zudem hat er disz ort in ettlich monaten, mitt allem sainem volck nicht genemen mugen, bis er zuletst sain gemmüt auff die verräterey begeben hat. Dann im ist durch ainen hirten, den er mit reichlichen unkosten und verhaissung überredz, ain haimlichen und unbekanten weg, von oben an dem gepürg herab, verkündtschafft worden, durch welchen weg und verräterey, die redlichen spartaner, hinden und vornen, mit grossem gewaltt und hoher antzal volcks umbringt und umbgeben worden sind, das sie alle, nach langer redlicher wher, bis auff den letsten mann (.dann kainer von irem künig hat weichen wollen.) von den persiern erschlagen worden sain. Und wie die Clausen erobert, und künig Xerxes it etlichen seiner haubtleut auf die walstat komen, und zu ainem verwunderen die spartaner hat sehen wollen, hatt er sie auff den beuchen, und nicht auf dem ruggen funden ligen, und das ire angesichter jämerlich zerhauen gewesen, ersehen, hatt er sie, weiwol seine faind, trefflich seer gelobt, und gesagt, O wie selig ist disz land, das diser geübten redlich leutt vil erzeucht, unnd darauff befragt, was doch solche leut für handtierung und kurtzweil triben, ist im geantwort worden, das sie nimmer müessig, und grosser abstinentz weren. Darauf er wider gefragt, was doch ir belonung darumb sey, ist im zuantwort durch die Arcadier gefallen das sie stets in den fechtschulen und auf den kampfplätzen, zu rosz und fusz sich übten, und welcher das best darinnen hette, der der würde dann mit ainem krantz aus ölpaumen gemacht vereert, des bey iren das höchst lob were. [Herodo: fol:224.] Als solches der künig gehört, hat er abermalen sich zu seinen kaubtleutten gewendet, und gesagt, O Demarathe Demarathe (.wer maind den, welcher in wider die Griechen zu kriegen angesetzt hatte.) auff was männer hast du uns angeraitzt zu kriegen, die nicht umb gut oder gelt sonder umb manliche Eer unnd tugend, ire kämpff und ritterspil treiben und üben, und hat sich hoch beclagt, das er sich wider solche redliche leut zu bekriegen auffgelainet hette. Er hat auch nach vilen schlachten, zu wasser unnd land mit inen gethan, ongeschafft allerding, mit grossem verlust seines volcks, ja auch mit schaden widerumb aus dem land Grecia wich und ziehen müessen /. Diser und dergleichen eerlichen thaten, so aus der ritterlichen übung D: entsprungen und hergeflossen, weren noch vil, baides bei den Griechen und Römern fürgangen und beschehen, zuerzelen. Es will mir sein aber zuvil werden, unnd derhalben auff das der leser nicht verdrossz werde, solches underlassen.
Wiewol ich aber dise Vorred geren hiemit beschliessen wollte so kan ich mich, allen redlichen unnd guthertzigen fechtern zueeren, mit nichten enthalten, sonder mich ainer Eerlichen verthaidigung ettlicher onhofflicher anrede, mit abgliechung der alten und jetzigen newen fechtern, gewonhait, art unnd gebreuchen, beschlieszlich zuhandlen underfahen.
Cornelius Tacitus under den alten und Johannes Aventinus under den newen, haben meines erachtens, die art, aigenschafft, der uralten Teutschen, unnd der Römer, wie die in der jugend auffertzogen, unnd die ritterspil geübt haben, am allercläristen herfür gethan, und beschriben, inn welchen beschreibungen clar gesehen wirt, wie die alten Teutschen von jugend auff inn aller ritterlichen übung, ertzogen worden sein.
Gar kainen wein haben sie bey inen wachsen, unnd auch kainen zu inen fieren lassen. Ire [10v] Claider sind vast dem leib nach geschnitten, und gar eng gemacht worden. Sie haben auch kainen kauffman frembder gezierd, clainat oder claidung zu inen zufieren, gar nit gestattet. Ire gewheren seind schwerter, mordagst, blatspis, und schmale kurtze eisen, die sie frimmen, das seind stoszdegen und Tolchen bey inen gewesen, kaine helm oder Eisenhuet haben sie anfenglich gehabt, aber schiltlinn, tartschen und Gafelen, darhinder sie sich tapffer enthuelten, und dieselben fain mit farben geziert, daher die schilt und wappen herkomen. Pfeil zu dem werffen und schiessz auch scheflin haben sie auch gebraucht. Es hat aber kain junger gesell kain seittenwher an im tragen dürffen, er habe dann von seinen nachbauren, das er ein redlicher mann, und tauglich zu der wher were, gutte zeugknus zuvor gebracht. Solche zeugknus muste diser, so die gewhere tragen wolt, auff der nechsten vesamlung und landsztag fürbringen, alszdann gurtet ime die Oberkait, oder nechste freund, die wher umb, und hengen im ain schilt an den halsz, wünschen im glück, alszdann ward er auch ainer von der landschafft ernent. Inn dem krieg und streit, hielten sie disen gebrauch, das sie ire weib und kinder, und ob der schon in der wieg lagen, mit sich füerten, die musten den mannen kochen, das essen und trincken zutragen, die wunden ölen, truchnen, binden, hailen, unnd zaigten dann iren müettern und weibern ire wunden, darab sie gar kainen grausen hetten, sonder sie vast darumb lobten. Unnd wann sie ain schlacht hielten, mit den fainden, so musten die weib und kinder nicht weit von inen halten, auf das die mann die jung und claine kinder hörten wainen, alszdann schreien und ermaneten die weiber die männer, das sie tapffer und keck, nicht allain für land und leut, sonder auch für ire weib und kinder stritten, und nicht fliehen solten. Welches offtermalen, als Tacitus meldet, zu dem sig dienstlich gewesen sein soll. Von dessen wegen sie ihre heirat nachvolgender mainung beschlossen haben. Kainer hat ain weib dürffen nemen, er haben dann ain volkomen alter auff im, deszgelaichen musten die jungkfrawen auch in guttem alter sein, welche dann grosz lang starck leut geben hat und wann man sie zusamen gab, so schulten sie den gebrauch, das des weib dem mann gar nichts, weder von gelt oder gut, zu heiratgut zubracht, oder gab, anders dann ain schwert, das sie im gab zu ainer antaignung, das er sie, ire kinder, und das vatterland, damit beschützen solt. Der mann aber muste haben etliche stücl, das aber nicht gelt, seiden gewand oder klaider waren, damit er die praut hett mugen schmücken und zieren, sonder es musten sain zway rinder und ein ochs in ain joch zusamen gespannet, ain gesatlet pfert, ain gafesen oder schilt, ain messer unnd ain alspiesz. Mit disem gab man im die braut an die hand. Disz alles was ir hairatgut, haimsteuer, morgengab, krantz unnd mäschring, stulfestin und hochzeit, kirchgang unnd ainsegnen. Die nechsten freund besichtigten auch alle vorbemelte stück, unnd wann sie gut waren, hetten sie ain gefallen darab, und wünschten inen vil glück und fruchtbarkait der geburt, und wurden von stund an zusamen gelegt, unnd der hairat hiemit beschlossen. Sie haben aber hiemit disen stücken antzaigen, mainen, nnd bedeutten wollen, nemlich das sie, wie die zusamen gespanten rind, ainander lebenlang, und in lieb noch laid, in kriegen oder sonst, nimmermer verlassen solten, sonder mitainander leben und ligen, ziehen und raisen, unnd alles kecklich wagen, welchs das gesatlet pferd bedeuttet hatt. Es musten auch solche zugebrachten schwert, schilt, messer und spiesz, nach absterbenn des mans, von dem waib behalten werden, auff das iren sunen und kinder, soch ires vatters hairatgut, zu sainer zeit auch zugestelt wurde, unnd also bis in das dritt gelid auszgetailt und behalten werden.
[11r] An den hochzeytlichen festen hetten sie dise kurtzweil, wann die alten beyeinander waren, so musten die jungen einen schwerttantz halten, und über die plossen schwerter fein artlich tantzen, unnd welcher dann das best that, der hets mechtig wol geschaft. Sie hatten auch den gebrauch, wann einer seinen feind, der ein grosser herr gewesen, in dem krieg erlegt hette, das sie im sein haubt abschlugen und sein hirnschal in silber oder gold nach jedes vermögen einfaszen, und an den festtägen daraus truncken, und liessend auch ire kinder, und sonst niemand daraus trincken, er hette dann zuvor zeugknus, das er ein taugenlicher mann zu der gewher were, und im krieg einen oder mer vom leben zu dem tod gebracht hette. Diser , und sonst keiner, darf aus disem Eergeschirr trincken. Gar keinen kaufman haben sie zu inen komen lassen, der inen frembde kleidung oder kirsenwerck, clainaten und andere getzierd zufieren wollen, saind auch aus ir manier der klaidung nie kommen, haben kain frembde zugebrauchen nicht gestattet, mit diser gewonhait seind die Teutschen anfangklich herkomen, und haben sich dermassen, so vest und tapffer darinnen gehalten, das sie durch ir mannliche redlichkeit gar nahe alle land, als Hispanien, Franckreich, Italien, Grecien, Asien unnd Aphrica,, durchzogen, bekrieft, bewont, und verste stett darinnen gebaut haben, unnd den Römern durch ettliche hundert jar, grossen abpruch mit irer ritterlichen übung und streitten bewisen, an mer orten wol schachte mit inen gehalten, jetz ob, dann unden gelegen, und zuletst aus Teutschen landen gar vertriben bis zuletst Julius der erst kaiser, das tail so jetzt franckreich genant wirt, aber zu der zeit (.wie Aventinus schreibt.) Teutsch gewesen, durch siben jar lang bekriegt und erobert, unnd also den reinstrom zu ainer grenitzen des römischen reichs gemacht hat. Es haben auch die kriegsweiber so die Lateiner Amazones nennen, iren ursprung von den Teutschen, die mit grossem hauffen das land Scithia eingenomen unnd lange zeit darinnen gewont, und andere länder daraus bekriegt haben. Sie seind auch under irer künigin Pentesilla vor Troia, im streitt wider die Griechen, in allen ritterlichen rüstungen zu rosz und fusz, mit grossen eeren gesehen worden. Das ist nun ongefarlich mit ainer kurtzen summarien, das herkomen und gesatz unserer alten Teutschen, so inen von dem künig Tuiston dem Encklin Noe, unnd Herman irem künig fürgeschriben, und zuhalten auf gesetzt worden sein.
Aus disem guthertziger fechter unnd leser kanst du abnemen, was dise harte ritterliche übung, so unsere uralten Teutschen so vest gehalten, allem Teutschland für ein grosse freihait, eer, und ewigs lob geben hat, unnd wann es noch also in Teutschen landen (.der ritterlichen und manlichen übung halben.) stünde, und die ritterliche kunst in so hohem werdt gehalten, und daneben andere laster, als wucher, spil, überessen und trincken, gotzlestern, und verachtung aller guten künste, sambt anderen leichtvertigkait, vermitten und gestrafft würden, was grosse nutz, lob und eer, allem Teutschland noch heuttigstags daraus widerumb erspriessen möcht. Es seind aber alle laster erstlich an der fürsten höve, auch in den stetten und dörffern, dermassen so gewaltig eingerisszen, dadurch die miszbreuch dahin gewachsen, das die irrsal unnd untugend, aus alter böser gewonhait, laider wie ein gesatz gehalten werden, das dann offentlich am tag ligt, und menigclich sihet, wie die sach ein jämerliche gestalt hat.
Unser uralten fromme Teutschen, haben lang kainen frembden kauffman, frembd claidung, und kostliche rüstung zu inen zufüeren, gestattet. Noch vilminder dieselben bey inen zumachen und zutragen, zugelassen, ja sie hetten sich geschambt, das sie aus irer Teutschen ritterlichen art und gewonhait gangen weren. Die Spartaner schlugend ainen irer kriegszleut zutodt, [11v] allain darumbe, das er sain klaidung etwas verendert, und sein schilt mit purpurseidenn gezieret hett. So gar haben sie sich ab dem frembden bracht entsatzet. Carolus der erst des namens, der gros genant, welcher ain recht geborner Teutscher gewesen, und das Römisch Reich erstlich an die Teutschen gebracht, hat dise gewonhait gehabt, das er sich ja und allweg der alten Teutschen klaidung und sonst kainer anderen gebraucht hat, unnd all sein lebenlang, nicht mer dann zu dreymalen, unnd das das dannocht dem pabst zulieb, ainen welschen lang Mantel, und brait Bantoffel angelegt hat, der in hernach zu vilmalen gerauen hat. Etlich seiner fürsten und reich Edelleutt, hetten in den Italianischen Kriegen, etliche kostliche gefild, gezierd und frembde klaidung, gekaufft. Als sie aber auf ein hochzeitlich fest dieselben anlegten, und sie der kaiser ersahe, schri er sie vor allem volck mit lautter stimm an, verspottet sie und sprach, woher, woher, ir freyen Schwaben unnd Francken, wie habt ir auch so gar verkert. Der Teutschen art und manier mit der frembden klaidung verendert. Tragt ir nicht die klaidung deren, so ir ritterlich bestritten, auch zudienen gezwungen haben, an eurem leib, wie, wolt ir eure gemüet auch also verkeren, pfuch der schanden, das ir also dem Teutschen namen, der allen anderen völckern erschrockenlich ist, mit diser eurer veranderung ein ewigs onlob erschöpffen. Sicht euch selbs an, wie ir geklaidet sein. Es kan doch euer kainer, wann er der notturft der natur, seinen weg auszlasset, sich selbs bedecken. Warumb gebt ir euer gold und silber auff das ir euere vätter verderben wollen umb so schantliche waren und und klaidung. Oder wolt ir nicht mer frey, sonder sclaven wie euere feind, deren klaidung ir antragen werden /. Er hat auch dieselben Fürsten und Edelleut mit allem fleis, sommers unnd winters zeitten, mit im auf das gejaid gefüeret, und haben vorbemelte gezierd unnd klaidung anhaben müessen, die er dann durch die grossen hegcken und gesträusz gefüert hat. Unnd nach dem gejaid, sich neben inen zu dem feur gesetzt, alda inen ire frembde klaider in stauden zerrissen, unnd das übrig bey dem feur besengt und verbrent worden sein, dermassen, das sie nicht lang geweret haben. Aber des frommen kaisers klaidung, das ein wolfszbeltz gewesen ist gantz und frisch beliben, darbey er ir gar höflich gespottet, auff mainung was sie doch für kostlich, aber unnütze klaidung, umb ein hoch gelt erkaufft haben /. Diser fromme kaiser Carolus, hat mit solchem seinen küenen und steiffen gemüet, ein so gross hertzlich, und allen völckern so erschröcklich aussehen gemachet, das in alle haidnische künig gefürcht. Der künig aus Asia, Persia unnd Aphrica haben potschafften zu im geschickt, in mit geschenck vereert, und sovil von inen zuwegen bracht, das im der Egiptisch kunig das gantz Hierusalem, mit sambt dem Grab Christi, von allen Haiden geraumbt und den Christen von seinet wegen frey übergeben und geschenckt hat, allain das er in zu freund, in seiner verainigung halte. Wann er die frembden potschafften verhort, hat er allweg sein kaiserliches schwert, das mit gold beschlagen, und an ainer güldin rittergürtel gehangen, an der seitten, und die hand auff dem knopff gehabt, und also sein manhait damit sehen lassen. Wie und aber die klaidung und rüstung der alten, mit den neuen klaidungen zu unser zeit, sich gegeneinander vergleichen, ist on not zuschreiben, dann allain in menschen gedencken, sich dieselben mannigfaltig verendert haben, und noch heuttigs tags in brauch ist, wer nur vil newes erfinden möcht, der ist den herrn ein lieber mann, also geet es zu, das sich die mannhait in wollust und hoffart verendert, unnd das lob der Teutschen darauff zuscheittern geet, gott wöll es ainmal bessern.
[12r] Wie es aber unsere Teutschen diser zeit, den alten Teutschen mit dem weintrincken, spilen unnd übung des ritterspils, auch ire heirat und malzeitten beschlieszlich nachkomen unnd halten, davon were vil zuschreiben, dann laider die sachen, so man sie gegenainander halten, gar ain seltsame unnd abscheuliche abglaichung geben würd. Die alten, so sie in iren maltzeiten und gastereyen bey iren freünden, hohes oder niders stands gesessen seind, haben sie von iren alt vorfaren redlichen thaten gesagt, welches die jung gehört, unnd iren zuhertzen gangen, lust und leibe zu der ritterlichenn kunst des fechtens, daraus den rittermessigen das lob ervolgt, getragen. Das mit künstlichem flais settigs geübt, und ander untugend, als trincken, spilen, wollust der weiber, hochfart der Claidung sich enthalten. [Apoph: fol.721.] Plutarchus schreibet in seiner Apophtegmata, das der künig Antigonus, den philosophum Menedemum auff ain zeit fraged, ob er zu guten gesellen zu ainem undertrunck geen solte. Menedemus antwurt im mit ainem wort unnd sagt, Ey, er ist aines künigs sune, wolt damit anzaigen, das der künig, fürsten und obern, zu dem wein zugeen, ubel anstüende. Vermaint sie hetten wol ander exercitium und übung, die inen vil loblicher, auch nutzlicher, dann das zutrincken, weren deren sie sich gebrauchen sollen. [Apoph: fol.312.] Deszgleichen het Alexander der gros auch, als er in seiner jugend auff ain Zeit bey dem wein gewesen, und wider heim zuhof kame, ward seinem vatter Philippo angesagt, wie das sein sone Alexander bey dem wein gewesen, und so wol gesungen hette, dessen der künig Philippus übel zufriden was, und straft in mit dien worten, unnd sagt, schämst du dich nit vor dir selber, das du so wol zechen und singen kanst, als wolt er sagen, bist du nicht aines künigs sun, was geest du dann mit solch schnöden übung umb, wilt du nurch solche leichtvertige übungen, deine künigreich nach mainem tod erhalten, oder hast du an den stetten Athen, Corinthum, Argis, Corcica, und ander mer, so schlechte kindische Nachbaurn, so wende dain gemüet zu anderen ritterlichen künsten, die zuerbawung deines reichs, eeren unnd wolfartt, dieen. Ab welcher leer unnd straff, sich Alexander dermassen entsetzet, das er den ritterlichen übungen so vast ist obgelegen, das er hernacher auf vilen kampfplätz, den danck erlangt, und zuletst dahin komen, das er in zwelff jaren die gantz welt, mit seinem ritterlichen gemüett, bezwungen und bestritten hat. Und warlich wie mich die sach ansicht, so ist gentzlich zu achten, wann solche ritterliche übung nach der alten art unnd gebraüch, an stat anderer leichtvertigen übungen, welche durch lenge der zeit, nicht allain an dem küniglich und fürstlich höfen, sonder auch in den stetten, und sonst allenthalben, so gwaltig aingerissen, und die übung guter tugenden vertrungen haben, widerumb bey den hohen und nidern potentaten seinen gang gewinnen möchte. Das solchs alle, Teutschland, an seiner verfalnen Reputation und ferrlichen ansehen, hochnutzlich und dienstlich sein würde.
Disem Eerliebenden gebreuch des ritterspils hat Heinricus des namens der erst, Römisch Kaiser, auff das er nicht gar verfiele, mit gutem zeittigem ratt seiner fürsten, und andere herrn, nach allen seinen lüsten und begirden, dachvolgen und zuhilff komen wollen, und das hochloblich ritterspil den turnier aufgerichtet, unnd denselben anno .938. mit rat seiner fürsten und herren, zuerhaltung Eer, zucht, und Erbarkait inm Hailig Reich Teutscher Nation, mitt zwelff loblichen eerlichen und Christlichen Articulen gezieret. Dergestalt, das niemandt von dem Adel, Fürsten oder Grafen, das ritterspil den turnier hat gebrauchen dürffen, der wider bemelte zwelff artickel gehandlet hat. Welcher aber solchs überfüer, ward for allen fürsten, herren und frawen, zuspot gemacht, unnd auf die schrancken gesetzt, rosz, wher, unnd harnasch genomen, und offenlich durch die herold, als ain übelthatter auszgerüefft, dardurch dann die Fürsten Herrn und Edelleut, dermassen zu gutten tugenden geraitzt, und vil grosser laster underlassen haben.
[12v] Es seind aber die benanten Zwelff Artickel durch den Kaiser und die Fürsten des hailig reichs, mit grossem ernst gestelt, und müntlich fürgetragen worden. Der erst ward durch den Kaiser selbs angezaigt, dergestalt, Welcher den Christenlichen glauben, die halilg Trivaltigkait lestertt, die Kirchen Christi beraubet und schwachet, Der pfaltzgrapf. / Welcher wider das gebot oder verbott des Kaisers frewenliche handlet. Hertzog zu Schwaben, Welcher Frawen oder Jungkfrawen an iren eern enteert oder schwachet, Hertzog zu Baiern, Welcher Sigelbrüchig, mainaid und eerlosz erkant ist, Hertzog zu Francken, Der sainen aigen herrn verratet, und von im feldflüchtig wirt. Und also fortan andere herren mer. Wer sein Betgnossen zutod schlegt, oder zu todschlag ratet. Item welcher kirchen und clausen, witwen und waisen beraubt, das ir inen mit gwalt vorhelt, Item wer den andern onabgesagt und rechtliche erforderung, raubt, brent, und befedigt. Item welcher mit newerung des Reichs gesatz und ordnung verendern, und die strassen mit unrewig macht. Item welcher sein selbs, oder ains anderen Ee, verbrecher ist. Item welcher vom Adel erborn, und seines Adelichen stand nicht von seinen renttgilten und einkomen, und herrnsölden erhielte, sonder sich in kaufmanshandel unnd wucher begebe, Item das kainer, Er seiy denn von seinen von seinen vier Anherrn und Anfrawen her, recht edel erboren / Dise alle, so mit disen lastern befleckt, sollen das hoch eerlich ritterspil den Turnier meiden, und bey hoher straff gentzlich verbotten sain. Es seind auch jeder zeit bey allen Turniern, deren der erst zu Magdenburg anno .938. unnd der letst zu Wormbs anno .1487. nemlich in sechszunddreissig gehalten worden. Die Erbristen und und Edlisten Fürstine, Gräfine, Freyin von Frawen, Jungckfrawen unnd wittiben stands, bey den Turniern gewesen, die helm und wappen helffen besichtigen, der schaw auftragen, Clainaten und gewinneter auszgeben unnd geschenckt, das lob und danck vereert, dei vortäntz mit inen gehabt. Das alles zuerhaltung Eer unnd tugend erdacht, fürgenomen und gehalten worden ist.
Es hat aber in die lenge auch nit besteen, und die ritterlich übung zu pflanzung nicht helffen wöllen, unnd wie dem die Juristen sagen, das in den Legibus der Kaiserlichen Fechtern clar verfaszt unnd aufgerichtet sein soll. Nemlich so alle Spil verbotten worden, so soll doch das ritterspil der kunst des fechtens, nicht allain menigclich unverbotten, sondern jederman frey erlaubt sein und plaiben. Welchs zu aufzauffung und pflantzung der ritterlichen übung dienet, aber mit grossem verwundern ist zuhören, das alle wellt stellet, wüetet und tobt, nach dem verbotnen, so kainen guten dienet, und das wenig, welchs manigclich lieben soll, lassen farn, und gantz aus der achtung komen. Damit dann gar nahent alle gute tugenden erloschen, wie dan in frids und kriegszeiten, laider offt gesehen wirt /
Es werden aber sonst allerlay newerfundenen künsten, als das verderblich geschosz aines ist, diser unser zeit gesehe, welcher sich die füsten und herren im krieg diszmals vast gebrauchen, durch welchs stück dise ritterliche kunst auch vast bekrenckt, und die tapfferen helden, seer vast inn abnemen komen sein. Dann durch dise strenge kunst, manchem küenen helden, sein lebenn haimlicher wais, von weittem her, abgestolen wirt, der sich sonst mit seinem ritterlichen gemüet, wol erettet, und ime ainen onsterblichen Namen des lobs hett machen mügen. Archidamus ersahe auff ain zeit, als Plutarchus schreibt [Apoph. fol: 61.], ainen Wurfzeug, so allererst aus Sicilia, komen was, da fieng er mit lautter stim an zuschreien, Bey dem Got Hercules, der männer [13r] tapfferkait werden zuschetteren geen. Als wolte er sagen, Wann dise unnd dergleichen Instruent mer erfunden und in den kriegen gebraucht werden soll so wirt kain underschaid zwischen den unflätig faulen und den lustigen und endlichen kriegsleuten mer sein werden. Unnd werden also alle exercitiones der ritterlichen übung fallen, unnd dargegen alle list, faullhait unnd untugend überhand nemen, des dann laider beschehen, und jetzund gwaltig in schwanck geet. Daraus dann mit der Zeit warlichen ervolget ist, das an vedlichen tapffern, starcken leutten, dieweil das Geschütz, mörser, wurfzeug, unnd andere dergleichen mer, erfanden, grosse mangel erscheinet. Socrates ward von den Spartanern gefract, wa doch die starcken helden, unnd vedliche geübte kriegsleut waren. Ja sagt Socrates, vor Troia, damit er zu versteen hat geben wollen, wie vor Troia so ritterliche übung gehalten worden, und aber daselbst der recht keren der griechischen ritterschafft, umb redlichkait willen gestritten, mit der zeit gefallen, das diser zeit nunn ain schein oder schatten von derselben lob mer vorhanden sey. Was soll ich aber sagen, man hat diser ritterlichen kunst, unnd besonders der römischen kaiser und kunig, offermalen zuhilff komen wollen. Es hat aber nie recht von statten geen wollen, als dann oben vil davon gehört ist. Und ist die ritterliche kunst letstlichen dahin komen, das nun ain Bruderschaft Sannt Marten genant, daraus worden ist, welches die allerdurchleuchtigsten, grosmechtigsten römischen kaiser hochloblichster gedechtnis Friderichs des namens der dritt, Maximilianus, und ietzt der unüberwindtlichst fürst Carolus selbst, alle drey aus dem altloblichen haus Österreich loblich erboren, damit doch dise ritterliche übung nicht gar verfiele, unnd mit der zeit widerumb geholffen werden möcht mit privilegien und freihaiten zu dem besten, allergnedigsten mainung fürsehen und begabet. Nemlich, das alle franckfurter herbstmesz, die maister des schwerts sein und werden wollen, durch verordnete unnd darauff geschworene maister Sannt Marx Bruderschaft, ire maisterliche prob in der Eisenfart und guldin kunst, probieren, unnd also was zu dem ritterlichen fechten gehörig, mit aller zucht begeren, und das mit aidszpflichten zuvolntziehen bestettigen, also zuvor erlangen müessen. Dise mögen dann so weit das Römisch Reich Teutscher Nation sich erstreckt, schulen halten, unnd ander leut so begeren, nach des schwerts gerechtigkait lernen. Es wirt aber dise übung aus zwaien stücken gar gering geachtet. Das erst, das die spiler, zutrincker, wucherer, unnd liebhaber schöner weiber, an den höchsten orten, als fürstenhöfen, unnd auch in den grösten stetten des reichs, grossen platz haben, unnd die ritterliche kunst und übungen, vor inen nicht aufkomen, sondern allweg hinder der thür beleiben musz. Das ander, das auch etliche maister des schwerts unnd ander angelobte maister, auch Freyfechter und etliche sonst fechter, sich inen, und der loblichen alten kunst, zuschaden und nachtail, so ongeschickt und onlöblich, mit aller leichtfertigkait selbs halten, in irem fechten auf der schulen den neid und hasz herfürbrechen, und das die jungen, die alten, auff den fechtschulen etwan gar verachtlich halten, und inen also iren mutwillen zugebrauchen verhengen. Unnd zudem sich selbs des weins gar zuvil miszbrauchen, derhalben vil laichtvertiger unainigkait daraus erwachset, der Oberkait grossen verdrusz, und der edlen kunst mercklichen abgang mit sich bringet. Welchs dan alles diser edlen uralten ritterlichen kunst, mer zu ainer auszreittung denn zu ainer pflantzung dienet, das mir von hertzen laid, unnd solchs zumelden (.der edlen kunst zulieb.) mit schweigen lieber verbergen wolte, dann dise untugenden auch zu kainem bürgerlichen regiment gar nicht dienen. So wolte ich auch alle fromme redliche fechter, geren zu dem nutz und frommen des vatterlands waichen und anfüeren, in hoffnung das es inen mit ewigem lob vergolten werden solt. /.
[Apoph. fol: ..7.] Plutarchus schreibet in seinen höflichen sprüchen,das der treffenlich hochgelert mann Carillus befragt wurde, welchs doch die loblichsten Stett weren, denen er auf dise wais geantwortet hat, Das dise Stet, in welcher sich die Bürger, nicht umb Eergeitzigkait noch Obrigkait mitainander zancken, [13v] sonder so ainer den andern mit manlicher tugend (.doch on aufrur.) begert zuübertreffen, und den gemainen nutz zufürdern, gern der maist sain wolte, am allerbesten und sicheristen weren. Derhalben die Götter der Spartaner alle mit harnasch unnd wheren angethan, gemacht wurden. Als wolten sie damit zuversteen geben, das auch die Götter selbs, der faulkait und müessiggang faind, unnd gehessig weren. Es will sich aber schier jedermann auf den wollust und faulkait verantworttenn, und fürgeben, man künde dannocht land und leut regiern und erhalten, wann schon das ritterspil des fechtens nicht, wie im anfang, also gar in schwanck gange. Dann dise kunst bringe auch freche, stoltze unnd verwegene laichtvertige leut mit sich, derhalben wol darauf zuschawen sey. Denen waisz ich nit basz zu antworten, dann wie die warhait selbs ist, das laider vil personen, so sich diser ritterlichen kunst mit aigner frecher mutwilligkait zulernen anmassen, und das all darumbe, das si iren gewalt frevenlich brauchen und andren leuten durch zorn schaden zufüegen, wie dann in Rom auf ain zeit zugangen, da zwen fechtmaister, ain grosse untzal fechter an sich hanckten, unnd in Italia dermassen rumorten, und dem gemainen mann so grossen schaden bewisen, das auch die Bürgermaister zu rom gantze Heer wider sie auffüerten, bestreitten, unnd dieselben erlegen musten. Denen, so solche leut sind, achte ich nit wdrig, das sie redliche fechter, noch kaines lobs mit nichten widrig sein, will inen auch dises Eernwerck mitt nichten zu lob, sonder mer zu raitzung gutter tugenden, an tag gegeben haben. Dann die unbesinte fechter, keren nicht mit eerbarn leutten, sonder mit Lewen, Beren, Leobarden, Tigerthier, Aurochsen und Biffel oder argen verurtailten bösen Leutten wie dann etwan der Römer gebrauch gewesen. Ir fechten und verwegenhait zugebrauchen, unnd soll inen kain lob von mir mit nichten widerfaren.
Es wirt aber kain facultet in aller Welt befunden, die solchen gefard und besorgung nicht trage, dann es lerne der mensch was er wölle, das zu gutten raichet, es sey gleich ein Theologus, Jurist, Medicus, oder anderer mer, wann sein hertz nicht redlich, fromb, unnd sein gemüet nicht aufrecht ist, so wirt alles was er kan und gelernt hat, im selbs und seinen nechsten zuschaden und nachtail raichen. Derhalben kainer, so dise ritterlihe kunst zu lernen lust hat, gar kain entsitzen ab solcher faulen ainred haben soll, mich bedünckt aber, das diese faule ainred, allain von faulen schimpffischen leutten, die nicht mer, dann wie die Epicurer, auff alle faullkait und wollust des laibs, ire achtung haben, herfliesse, und mann sie nun gutte faule tag, ruwigs wesen, die besten schleckbiszlen, den besten wein unnd getranck nach allem irem gefallen, mit der wölle hetten, Got gebe wie es umb die redliche manhait und ritterspil, dardurch land und leut erhalten wirtt, zuginge, unnd wann sie schon gar zugrund süncke were inen nicht vil daran gelegenn. Ja sie liessend sich von des gemainen nutz wegen, nicht ain nestel trucken, noch vilminder wanigest tail des wollusts underwegen. Dise seind eben die rechten gesellen, so in dem künigreich schlaraffenland erboren seind. Die alten haben der jugend zu ainer abschreckung der müssig faulkait, ain fabel von dem schlaraffenland erdichtet, darinnen die häuser mit letzelten gebawen, mit gladen gedeckt, die zäun aus bratwürsten geflochten, und sey der hagel unnd regen von zucker. Die fliessenden wasser und Brunnen, seiend mit gutem geschmackem wein erfüllet. Deszgleichen seiend alle geflügel gebratten, und bedürff sie nicht fahen, sonder fliegen jedem, wann er nun wolle, also gebraten in das maul. Zudem wer zu dem langisten schlaffen, unnd sich faulklich halten kunde, auch sich [14r] mit überflüssigem essen und trincken, das es auch wider die Natur sey, dermassen so onlustig halten künde, dieselben werden mit reichlicher provision järlich underhalten, nnd ander faule stück mer, so die ordnung und statuta dises schlaraffenlands in sich halten. Aber wie die alten das widerspil hiemit gemaint, und dardurch die faulen menschen spotszweis zu der endlichkait haben raitzen wollen, also stellen sich solche gesellen dermassen dargegen, als ob sie das Schlaraffenland gar besitzen wöllen, das regiment und obrigkait darinnen gar einnemen, unnd alle gute künsten, zu beschönung irer faulkait mit irer faulen ainred, und tragen ungotseligen leben, verachten, besudeln, unnd gar aussreitten wollen.
Allerlay Exempel der redlichkait, werden in den historien hin und wider befunden, die da clar antzaigen, das die Reich, Land unnd Stet, durch die redlichkait des gemüets, und endlichkait der faust, erhalten, aber durch die faule hinlessigkait zergeen und zunichten werden. Das Assirisch Reich, welchs das erst Reich auf diser welt gewesen, hat sein anfang von dem künig Nino* empfangen, unnd ist durch sechsunddreissig künig, auf Tausent, zwaihundert und viertzig jarlang, gantz eerlich geregiert worden. Als aber ir letzter künig, Sardanapolus* in das regiment komen, hat er dergestalt geregieret, das er in seinem regiment der faulkait, wollust der weiber, dem überessen und trincken, unnd spilen, so vast obgelegen, dardurch er in den bemelten lastern so gar ertrüncken, dargegen der redlichkait so wenig geachtet, das im sein aigen volck gantz ongehorsam worden, von im abgefallen, in rotten und parthen gethailt, und entlich von seinem gantzen reich vertriben und veriagt worden ist, und hat also das Assirisch Reich, durch sein hinlessige faulkait, und nit achten ritterlicher übung, auch üble regierung, in im sein endschafft genomen. Diser künig ist offtermalen, wann er solte der ritterschaft obgelegen sein, in seinem Frawenzimmer gefunden worden, und inen zulieb an der gunggel gespunnen. Sein grab hat er vor seinem tod kostlich zurichten, und darauff dise schrifft machen lassen [folio. 46.]. Nemlich. Sardanapolus Anecendarases. Ede, bibe, lude. Welchs zu Teutsch also lauttet. Sardanapolus von Anecendarasis. Isz, trinck, spil. / Hierinnen der gurhertzig Leser wol sehen mag, was underschids der auffnemung, und verderbung, zwischen faulen und endlichen herren erschainet. Als Xerxes der künig aus Persia, die Stat Babilonia, Nachdem sie von im abgefallen was, widerumb erobert, unnd in seinen gewalt bracht hett, gedachtt er, wie er die grosse Stat Babilonia, auff das sie nicht widerumb von im abfiele, statlich erhalten möchte, unnd verbot deszhalben allen Babilonischen bürgern und inwonern, das sie kain gewher mer tragen, auch kain ritterspil mer üben, sonder erlaubt inen dargegen, das sie in die wirtshauser zu dem wain in täglichen abentzechen geen, singen und pfeiffen, auch schöne weiber möchten haben, unnd röck mit falten tragen solten. Disz alles von im darumb angesehen was, das er aus redlichen männern, waiche weiber machen wolt, vermaint, alszdann auch beschahe, wann sie des wollusts gewonten, das die Manhait beyfallen wurde, unnd er sie desterbasz an dem zaum reitten möcht, welchs auch also beschehen.
Das Gott aber die faulen hasse, wirt aus dem Exempel Gedionis wol offenbar. Dann Gott sein herrlichkait und sig an den Madianitern, nicht durch die faulen, deren gantze hauffen vorhanden waren, sonder durch die endlich kecken, und kundigen, deren kaum dreihundert was, und das wasser mit der hand zu dem mund zutrincken brachten, haben wolt. Der hailig David [14v] lobet Gott den Allmechtigen zu vilmalen, das er im gnad unnd sterck verlihen, das seine finger wider seine feind zustreitten berait sein. Er sagt auch wie das sein hilff oder hoffnung nitt stand in seinem schwert, bogen oder pfeil, sonder sein hoffnung stee in dem herren. Er würfft aber weder seine schwerter noch pfeil oder pogen von im hinwegck, sonder gebraucht sich deren als ainer Munemey[?] Gottes, darunder Gott sein herrlichkait erzaigen werd, welchs dann ainem jeden Christenlichen frommen redlichen fechter, auch billichen zusteet, nemlich, das er gedencke. das er in der zeit der not, für den glauben und ware religion, wider die Türcken unnd unglaubigen, auch für die fraihait des vatterlands, zu schutz und schirm witwen unnd waisen, seinen leib mit nichten sparen, unnd die ritterliche kunst jeder zeit zu solchen loblichenn sachen gebrauchen wölle.
Auff dise art, form und weis, habe ich mich der ritterlich übung des schwerts, underwunden, und das fechten in mancherlay wheren gelernet und das auf etlichen schulen zimlich probirt, und darinnen ein solchen lust und liebe empfangen, das ich mich dises ritterlichenn Eerbuchs zumachen underfangen. Was mühe und arbait aber ich durch vier gantze Jar damit gehabt, wirt jeder verstendiger leser diss Buchs wol sehen und erkennen, ich habe mich auch keines unkostens, auch weder mühe noch arbait, so ich darauff gelegt, mit nichten beschamen lassen. Vil alte und neue possierte stück, wo ich die von fürsten und herren, Juden und Christen, und alten fechtmaistern, habe gewist. Die habe ich nicht on ein besondere vereerung, zuhanden bracht. Etlich ger kauffen müessen. Daraus ich allain die allerbesten und der kunst gemessisten nützlichsten, gezogen, und dieselben durch zwen tapffere weidliche fechter, so mit mir lust und liebe zu der ritterlich kunst gehabt, unnd darauff nicht mit geringer belonung erhalten, vorbemelte stuck in allen wheren, wie sie inn disem Buch begriffen, maisterlich aus unnd ein gefochten. Auch dieselben mit allen stücken und articulen, gantz flaissig und gerecht also schreiben lassen hab, wie dann inn ieder wher von stücken zu stücken in disem Buchh (welches ich in zwen tail gesondert, und getailt, und mit zugethanen gantz gebrauchlichen Registern, fürsehen und gezieret) gesehen wirt. Ongezweiffelter hoffnung, das sich die rechten liebhaber diser ritterlichen kunst, dises ritterlichen kunstbuchs zu dem besten gebrauchen, unnd sich dargegen dem Allmechtigen, umb alle wolfartt leibs und seel, mit dankbarem gemuett willig erzeigen werden. Zu welchem ich allen redlichen kunstliebenden fechtern, sterck und gnad von Gott dem Allmechtigen wünsche und begere. Amen
Paulus Hektor Mair Ratsdiener Von Augspurg.
Endnoten
- ^ Chronicon Abbatis Urspergensis, die Chronik des Burchard von Ursberg, 13. Jh., gedruckt 1515 in Augsburg.
- ^ Das Amphitheater in Fidenae (heute Borgata Fidene, ein Vorort von Rom), gestiftet von einem befreiten Sklaven namens Atilius, stürzte 27 v. Chr. unter der Last einer besonders grossen Zuschauermenge ein, offenbar wegen nachlässiger Architektur. Laut der (wohl übertriebenen) Angabe von Tacitus (Annales, 4.63) starben sogar 50,000 Menschen.
- ^ wohl Gaius Sallustius Crispus Passienus (starb 47 n. Chr.)?
- ^ Gaius Suetonius Tranquillus (ca. 71 – ca. 135 n. Chr), schreibt um 120 die “Kaiserbiographien” (De vita Caesarum).
- ^ Marcus Antonius Gordianus Pius (225 – 244), Marcus Iulius Philippus (ca. 204 – 249)
- ^ Claudius Galenus von Pergamum (131 – 201 n. Chr.)
- ^ wohl bezogen auf 2. Timotheus 2:4. Luther (1522) hat hier: “Niemant streyttet vnnd flicht sich ynn der narung geschefft, auff das er gefalle dem, der yhn zum streytter auffgenomen hat”. Luthers “narung” mag Mair zu einer Interpretation “übermässiges Essen, fleischliche Genüsse” verleitet haben, ist aber keine genaue Übersetzung, die Rede ist von pragmateiai biou “Geschäfte des [täglichen] Lebens”. Schon Tyndale (1526) hat “No man that warreth, entangleth himself with worldly business, and that because he would please him that hath chosen him to be a soldier.”
- ^ Anacharsis der Skythe, laut Herodot (4.46, 76 f.) der Bruder des skythischen Königs Saulinos, soll u.a. Anker, Blasebalg und Töpferscheibe erfunden haben und nach seiner Reise nach Griechenland, als er seinem Volk die griechische Kultur zu vermitteln suchte, von seinem Bruder erschlagen worden sein. Wird manchmal unter die Sieben Weisen von Athen gerechnet. Anacharsis werden einige Briefe zugeschrieben, darunter einer an den lydischen König Krösus.
- ^ Johannes Aventinus (Johann Georg Turmair von Abensberg, 1477–1534), bairischer Hofhistoriograf.
- Eusebius von Caesarea (ca. 275 – 339)
- ^ Pittakos von Mitylene (Lesbos), lebte im 7. Jh. v. Chr., einer der Sieben Weisen. Er führte die Mitylenier gegen die Athener, und kam mit deren Anführer Phrynon (ein Olympionike in Pankration) überein, den Streit im Zweikampf zu entscheiden. Er warf im Nahkampf ein Netz über Phrynon und besiegte ihn so. der Grosse Ajax trat anstelle von Achilles gegen Hektor im Zweikampf an (Ilias, 7.181). Der Kampf dauerte den ganzen Tag, Hektor wurde leicht verletzt, und die Helden trennten sich in gegenseitiger Hochachtung. Poros, “König von Indien” (im Punjab), 326 v. Chr. von Alexander dem Grossen in der Schlacht am Hydaspes besiegt. Pyrechmen und Degmemnus kann ich nicht identifizieren.
- ^ Regum et imperatorum apophthegmata “Aussprüche von Königen und Kaisern”, ein Text aus Plutarchs Moralia.
- ^ Bei Ktesias (ca. 400 v. Chr.) mythischer Gründer von Niniveh.
- ^ Ashurbanipal (669 – 627 v. Chr.), die Namensform stammt aus der Persica des Ktesias, im Vergleich Herodot und der Ptolemäischen Königsliste eine unzuverlässige Quelle. Bis zur Entzifferung der Keilschrift in den 1850ern war das Wissen über das Assyrische Reich sehr bruchstückhaft.